Der derzeitige ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat auf die Petition geantwortet, die die Überprüfung der Sanktionen gegen den Glücksspielanbieter Parimatch fordert. Diese Reaktion teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.
Ukraine und der Krieg
Gemäß einer Pressemitteilung von Parimatch ist Selenskyj nicht nur auf die Petition selbst eingegangen, die bereits im Juni die angestrebten 25.000 Unterschriften erreicht hatte. Er hat auch einen praktischen Ansatz für die folgenden Schritte dargelegt.
Forderung nach Neubewertung der Sanktionen gegen Parimatch
Selenskyj hat den Premierminister Denys Schmyhal zusammen mit der Arbeitsgruppe zur Umsetzung der staatlichen Sanktionspolitik aufgefordert, die Gründe für die Sanktionen gegen den Glücksspielanbieter neu zu bewerten.
Im Zuge des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine beschloss die ukrainische Regierung Anfang dieses Jahres Sanktionen gegen Unternehmen, die geschäftliche Beziehungen zu Russland unterhielten. Im März wurden knapp 290 Unternehmen auf eine Sanktionsliste gesetzt. Ihnen wurde unter anderem vorgeworfen, russische Sportler unterstützt zu haben, die sich für den Angriffskrieg auf die Ukraine ausgesprochen hätten.
Auch der Glücksspielanbieter Parimatch wurde in diese Sanktionsliste aufgenommen. Das Unternehmen wurde 1994 in Kiew gegründet und expandierte von dort aus in andere Länder. Als Folge der Sanktionen wurde Parimatch für 50 Jahre von jeglicher Geschäftstätigkeit in der Ukraine ausgeschlossen. Von Anfang an widersprach der Glücksspielanbieter den Sanktionen. Das Unternehmen erklärte, sämtliche geschäftliche Beziehungen zu Russland unmittelbar nach dem Angriff auf die Ukraine beendet zu haben. Gleichzeitig betonte Parimatch, dass das Unternehmen von der Ukraine finanziell unterstützt wurde.
Die öffentliche Reaktion des Präsidenten auf die von Parimatch initiierte Petition gegen die Sanktionen war ein beispielloser Schritt. Dies zeigt die „Stärke und den Mut“ des Präsidenten, faire und transparente Entscheidungen zu treffen.
Zuversichtliche Aussicht auf die Überprüfung
Parimatch äußerte sich zuversichtlich bezüglich des Ausgangs der Überprüfung und erklärte in seinem Pressestatement:
„Wir betonen noch einmal unsere Verpflichtung, mit den Behörden vollständig zu kooperieren und alle für die daraus resultierende Untersuchung nötigen Informationen zu liefern. Parimatch vertraut darauf, dass die Überprüfung letztlich zu einer Aufhebung der Sanktionsentscheidung führen wird.“
Das Unternehmen betonte, dass die Sanktionen ein wirksames Instrument zur „Bekämpfung der russischen Aggression“ seien. Ob Parimatch künftig von der Sanktionsliste genommen wird und möglicherweise wieder Geschäftsräume in Kiew eröffnen kann, wird sich im Zuge der nun eingeleiteten Überprüfung zeigen müssen.