In einer groß angelegten Operation haben türkische Strafverfolgungsbehörden 27 Personen festgenommen, darunter mehrere bekannte Social-Media-Influencer. Die Aktion mit dem Codenamen CYBERAG-13 erstreckte sich über 16 Provinzen und zielte auf die Bekämpfung illegaler Glücksspielaktivitäten ab.
Die Festnahmen erfolgten nach viermonatigen Ermittlungen und konzentrierten sich auf Influencer, die verdächtigt wurden, auf ihren Plattformen für nicht zugelassene Online-Casinos und Sportwettenanbieter geworben zu haben. In der Türkei sind Glücksspielangebote nur unter staatlicher Kontrolle erlaubt, wie:
- IDDAA (staatlich lizenzierter Sportwettenanbieter)
- Milli Piyango (nationale Lotterie, gegründet 1993)
Werbung für ausländische Anbieter ist strikt untersagt.
Die Identitäten der festgenommenen Influencer wurden bisher nicht veröffentlicht. Dies geschieht in der Regel erst nach Erhebung einer offiziellen Anklage vor Gericht.
Der türkische Innenminister Ali Yerlikaya betonte die Wichtigkeit solcher Maßnahmen:
„Diese Vergehen sind nicht nur individuelle Straftaten, sondern Verbrechen an der Gesellschaft.“
Er kündigte zudem verstärkte virtuelle Patrouillen an, um Cyberkriminalität im Glücksspielbereich aufzudecken.
Die Behörden sehen in der Werbung für illegales Glücksspiel eine ernsthafte Bedrohung. In den letzten Jahren hat das Online-Glücksspiel in der Türkei stark an Bedeutung gewonnen, was die Regierung zu verschärften Kontrollen und Maßnahmen veranlasst.
Verschärfte Maßnahmen gegen illegales Glücksspiel im türkischen Fußball
Der Türkische Fußballverband (TFF) hat seine Bemühungen zur Bekämpfung illegaler Sportwetten intensiviert. Die Strafen für Vereine der Süper Lig wurden deutlich erhöht:
- Mindeststrafe: 2.500.000 TL (ca. 67.000 Euro)
- Höchststrafe: 10.000.000 TL (ca. 350.000 Euro)
Auch Vereine aus niedrigeren Ligen müssen bei Verstößen mit Konsequenzen rechnen. Jegliche Werbung für nicht lizenzierte Glücksspielanbieter ist untersagt. Neben Geldstrafen drohen den Vereinen auch Punktabzüge.
Diese Verschärfungen bilden den Hintergrund für die aktuelle landesweite Razzia gegen illegales Glücksspiel, bei der zahlreiche Verdächtige festgenommen wurden.