Splitgate 2, der im Juni veröffentlichte Nachfolger des beliebten Arena-Shooters, wird vorerst in den Beta-Status zurückversetzt. Das teilte Entwicklerstudio 1047 Games offiziell mit. Die Maßnahme folgt auf enttäuschende Spielerzahlen und interne Erkenntnisse, dass das Spiel zu früh veröffentlicht wurde – in einem Zustand, den das Team nun selbst als unausgereift bezeichnet.
Fehlstart mit Folgen – was schiefgelaufen ist
Seit dem Release von Splitgate 2 sah sich das Entwicklerteam mit Kritik an Gameplay-Balance, technischen Problemen und Designentscheidungen konfrontiert. Besonders die Portal-Mechaniken, ein zentrales Alleinstellungsmerkmal des Spiels, wurden von der Community als unvollständig oder inkonsistent bewertet.
Hauptkritikpunkte:
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Überhastete Implementierung neuer Features
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Schwache Integration der Portalsysteme
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Verzicht auf bewährte Spielmodi aus dem Vorgänger
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Strategische Fehlentscheidungen bei Zielgruppenansprache und Monetarisierung
Als Reaktion plant 1047 Games eine komplette Überarbeitung zentraler Spielsysteme, mit besonderem Fokus auf die Portal-Mechanik. Eine Neuveröffentlichung für 2026 ist derzeit vorgesehen.
Wirtschaftlicher Druck: Personalabbau und Serverabschaltung
Die Probleme rund um den Launch hatten auch finanzielle Konsequenzen. Infolge der Umstrukturierung kam es zu Entlassungen, deren Umfang vom Studio nicht beziffert wurde. Parallel kündigte das Team an, die Server des ursprünglichen Splitgate im kommenden Monat abzuschalten – vor allem aus Kostengründen. Die jährlichen Betriebskosten sollen im hohen sechsstelligen Bereich liegen.
Splitgate 1, das 2019 erschien, hatte über 22 Millionen Downloads erreicht und war zeitweise ein Überraschungserfolg auf Steam und Konsolen.
Technische Basis und Spielkonzept
Splitgate 2 basiert vollständig auf der Unreal Engine 5 und ist im futuristischen Setting der Sol Splitgate League angesiedelt. Das Gameplay konzentriert sich auf 4v4-Matches aus der Ego-Perspektive, bei denen Spieler mithilfe tragbarer Geräte Portale erschaffen und taktisch nutzen können – kombiniert mit einem Arsenal futuristischer Waffen.
Gemischte Reaktionen aus der Community
Die Rückkehr in die Beta-Phase wurde von der Community mit geteiltem Echo aufgenommen. Während viele Nutzer den offenen Umgang des Entwicklerstudios mit dem verpatzten Launch lobten, äußerten andere Frust über das erneute Ausbremsen der Entwicklung.
Stimmen aus der Community:
Positiv:
- Wertschätzung für Ehrlichkeit und Selbstkritik
- Zustimmung zur Priorisierung von Qualität vor Zeitdruck
- Hoffnung auf einen technisch und spielerisch ausgereiften Reboot
Kritisch:
- Enttäuschung über fehlende Qualitätskontrolle beim Release
- Unmut über das Aus für die Server von Splitgate 1
- Besorgnis um die Zukunft der betroffenen Entwicklerteams
Ausblick: Neustart mit Perspektive
Trotz des Rückschritts bleibt die Grundidee von Splitgate für viele Fans attraktiv. Die Kombination aus Arena-Shooter und Portal-Mechanik bietet ein Alleinstellungsmerkmal im kompetitiven FPS-Segment. Entscheidend wird sein, ob 1047 Games aus den Fehlern lernt und die angekündigte Neuveröffentlichung 2026 überzeugend umsetzt.
Mit der Rückkehr in die Beta nimmt das Studio Zeitdruck aus dem Projekt – und setzt auf eine offene Weiterentwicklung im Dialog mit der Community. Ob dieser Schritt genügt, um verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen, bleibt abzuwarten.