Ab dem 1. April 2026 tritt in Schweden ein weitreichendes Verbot in Kraft: Kreditkarten und andere kreditbasierte Zahlungsmethoden dürfen beim Online-Glücksspiel nicht mehr verwendet werden. Die Maßnahme ist Teil einer Reform des Glücksspielrechts, das seit 2018 gilt und nun verschärft wird. Ziel ist es, das Risiko von Überschuldung zu verringern und den Spielerschutz im digitalen Glücksspiel nachhaltig zu stärken.
Die Glücksspielaufsicht Spelinspektionen hat Betreiber bereits aufgefordert, ihre Systeme rechtzeitig anzupassen. Ab dem Stichtag müssen sie sicherstellen, dass weder Kreditkarten noch alternative Kreditmodelle für Einzahlungen genutzt werden können. Verstöße können empfindliche Strafen nach sich ziehen.
Eckpunkte des Verbots
- Startdatum: 1. April 2026
 - Betroffene Zahlungsmittel: Kreditkarten, Bankkredite, Überziehungskredite sowie „Buy Now, Pay Later“-Dienste
 - Zielsetzung: Stärkung des Spielerschutzes und Vermeidung von Verschuldung
 - Pflicht der Anbieter: Umsetzung technischer Sperren und Überwachung auffälliger Transaktionen
 
| Maßnahme | Umsetzungspflicht ab | Hauptziel | 
|---|---|---|
| Verbot von Kreditkarten | 01.04.2026 | Reduzierung von Überschuldung | 
| Einschränkung weiterer Kreditformen | 01.04.2026 | Mehr Sicherheit für Spieler | 
Weitere Finanzierungsarten betroffen
Das Gesetz umfasst nicht nur klassische Kreditkartenzahlungen, sondern verbietet auch andere Formen von Fremdfinanzierung für Glücksspielzwecke.
Dazu gehören:
- Bankdarlehen – keine Kredite zur Finanzierung von Spieleinsätzen
 - Dispokredite – auch kurzfristige Kontoüberziehungen sind ausgeschlossen
 - „Buy Now, Pay Later“-Modelle – Raten- oder Aufschubzahlungen aus dem Online-Handel dürfen nicht ins Glücksspiel übertragen werden
 
Eine Ausnahme könnte für gemeinnützige Lotterien gelten. Ob sie weiterhin Kreditkarten akzeptieren dürfen, soll die Glücksspielbehörde im Einzelfall entscheiden.
| Zahlungsform | Status ab 2026 | Bemerkung | 
|---|---|---|
| Kreditkarten | Verboten | Online und offline gleichermaßen | 
| Bankkredite | Verboten | Keine Finanzierung von Glücksspiel | 
| Dispokredite | Verboten | Auch kurzfristige Überziehungen untersagt | 
| „Jetzt kaufen, später bezahlen“ | Verboten | Keine Nutzung von Aufschub- oder Ratenmodellen | 
| Gemeinnützige Lotterien | Offen | Entscheidung liegt bei der Glücksspielaufsicht | 
Wer kontrolliert die Umsetzung?
- Finansinspektionen (Finanzaufsicht): überwacht Banken und Zahlungsdienstleister, damit diese die neuen Vorgaben technisch umsetzen.
 - Konsumentverket (Verbraucherschutzbehörde): prüft, ob Glücksspielanbieter ihre Marketingmaßnahmen anpassen und den neuen Standards entsprechen.
 
Glücksspielanbieter selbst sind verpflichtet, auffällige Transaktionen zu melden und die finanzielle Lage ihrer Kunden stärker zu berücksichtigen. Sobald Hinweise auf kreditbasierte Zahlungen vorliegen, müssen umgehend Gegenmaßnahmen ergriffen werden.
Bedeutung für Spieler und Anbieter
Für Spieler bedeutet das Gesetz mehr Sicherheit, da der Zugang zu verschuldetem Spielkapital gekappt wird. Besonders finanziell schwache Gruppen, die ein erhöhtes Risiko für problematisches Spielverhalten aufweisen, sollen damit besser geschützt werden.
Für Anbieter hingegen bedeutet die Reform erhöhten technischen und organisatorischen Aufwand. Sie müssen nicht nur ihre Systeme anpassen, sondern auch stärker kontrollieren, wie Einzahlungen erfolgen.
Fazit – Schweden als Vorreiter im Spielerschutz
Mit dem Kreditkartenverbot ab 2026 geht Schweden einen konsequenten Schritt im Spielerschutz. Das Land schließt damit eine Lücke, die bislang vielen Spielern ermöglichte, auf Pump zu spielen – mit teils gravierenden Folgen.
Sollte sich das Modell bewähren, könnte es Signalwirkung für andere europäische Märkte entfalten. Klar ist: Schweden will die Glücksspielbranche stärker in die Pflicht nehmen – und setzt ein deutliches Zeichen, dass finanzielle Verantwortung Vorrang vor kurzfristigen Umsätzen hat.


