Irisches Parlament genehmigt historisches Glücksspielgesetz

Nach jahrzehntelangen Diskussionen hat das irische Parlament ein bedeutendes Glücksspielgesetz verabschiedet. Dies ist das erste umfassende Gesetz dieser Art seit 1956. Die neuen Regelungen sind maßgeschneidert für moderne Zeiten und beziehen insbesondere Online-Glücksspiele mit ein.

Bisher galten teilweise veraltete Regelungen, die bis auf das Jahr 1929 zurückgehen. Das neue Gesetz soll nun einen klaren rechtlichen Rahmen schaffen. Eine Schlüsselmaßnahme ist die Einrichtung einer eigenständigen Glücksspielbehörde, die mit sieben Mitgliedern starten wird, sobald das Gesetz in Kraft tritt.

Anne Marie Caulfield, die designierte Leiterin der neuen Aufsichtsbehörde, hat angekündigt, dass die Erteilung von Lizenzen die erste Priorität sein wird. Für den Betrieb der Behörde sind finanzielle Mittel in Höhe von etwa 9 Millionen Euro im folgenden Jahr eingeplant.

Zur Durchsetzung der gesetzlichen Bestimmungen und Bekämpfung illegaler Aktivitäten hat die Behörde weitreichende Befugnisse erhalten. Sie kann Geldstrafen von bis zu 20 Millionen Euro oder 10 % der Bruttospielerträge für Verstöße verhängen. Der strategische Fokus liegt auf dem Schutz der Verbraucher und der Schaffung eines sicheren Umfelds für alle Teilnehmer am Glücksspielsektor.

Diese Reformen markieren einen bedeutenden Wandel in der Glücksspielregulierung Irlands, der den Weg für eine verantwortungsvollere Durchführung ebnet. Die Einführung moderner Standards ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer gerechteren Glücksspielbranche.

Strengere Vorschriften für Glücksspielwerbung

Ein bedeutender Bestandteil der neuen Gesetzesregelung betrifft die Werbung im Glücksspielsektor. Diese Regelungen sehen vor, die Verbreitung von Glücksspielwerbung erheblich einzuschränken. Künftig soll zwischen 5.30 Uhr und 21.00 Uhr keine Glücksspielwerbung mehr stattfinden, um die Exposition gegenüber solchen Inhalten zu vermindern.

Zusätzlich sind Maßnahmen geplant, um die sozialen Konsequenzen des Glücksspiels zu mindern. Ein spezieller Fonds wird eingerichtet, um negative soziale Auswirkungen auszugleichen und die allgemeine Bevölkerung über entsprechende Risiken besser zu informieren. Das Ziel ist es, das Bewusstsein für potenzielle Gefahren zu schärfen.

Die Regierung hebt die Bedeutung des Gesetzes in Bezug auf den Schutz der öffentlichen Gesundheit hervor. Man zielt darauf ab, Bürger, insbesondere junge Menschen und die Schwächsten, vor negativer Beeinflussung durch Glücksspiele zu schützen. Zur Ergänzung dieser Schutzmaßnahmen wird auch die Eindämmung illegaler Glücksspielaktivitäten angestrebt.

Darüber hinaus werden Betreiber durch das Gesetz daran gehindert, übertriebene Anreize zum Spielen anzubieten. Ein nationales Sperrregister wird geschaffen, um bestimmten Personen den Zugang zu Glücksspielangeboten zu verwehren. Die Unterzeichnung durch den Präsidenten, Michael D. Higgins, wird als formell betrachtet, da die Zustimmung im Parlament bereits hoch ist.