Im Rahmen des International Online Gambling Forums in Bukarest hat die European Gaming and Betting Association (EGBA) eine zentrale Sperrdatei für Rumänien vorgeschlagen. Das Ziel ist, den Spielerschutz zu stärken und problematischen Glücksspielverhalten effektiv vorzubeugen. Die Organisation betont, dass ein solches Register als zentraler Baustein für mehr Prävention und Aufklärung im Land dienen kann.
EGBA-Generalsekretär Maarten Haijer erklärte, ein verpflichtendes nationales Selbstsperresystem müsse nach bewährten europäischen Standards ausgestaltet sein. In 17 EU-Ländern seien vergleichbare Systeme bereits im Einsatz und hätten sich als wirksame Maßnahme für den Schutz gefährdeter Personen bewährt.
Die wichtigsten Anforderungen aus Sicht der EGBA lassen sich wie folgt zusammenfassen:
Anforderung | Umsetzung |
---|---|
Verpflichtung | Für sämtliche Glücksspielanbieter – online & landbasiert |
Benutzerfreundlichkeit | Plattform soll leicht zugänglich & verständlich sein |
Datenschutz | Strenge Einhaltung geltender Datenschutzbestimmungen |
Echtzeit-Umsetzung | Sperren müssen sofort wirksam werden |
Ausschlusszeiträume | Klare, transparente Laufzeiten lassen sich individuell wählen |
Hilfsangebote | Spieler erhalten Hinweise auf Beratungs- und Unterstützungsangebote |
Marketingausschluss | Gesperrte Personen werden aus Werbeverteilern entfernt |
Nach Auffassung der EGBA sollte der Zugang zur Sperrdatei über eine zentrale Regierungsplattform möglich sein. Diese müsste auf sämtlichen Glücksspielportalen technisch integriert werden, damit Spielerinnen und Spieler sich direkt und unkompliziert selbst ausschließen können.
Eine weitere Forderung betrifft die umfassende Information aller Anbieter über gesperrte Personen, um Umgehungen des Selbstschutzes zu verhindern. Neben dem unmittelbaren Ausschluss aus dem Spielbetrieb müssten auch sämtliche Marketingaktivitäten gegenüber diesen Personen eingestellt werden.
Die Empfehlungen zielen laut EGBA darauf ab, Risiken für vulnerable Gruppen zu minimieren und Glücksspiel in Rumänien verantwortungsbewusster zu gestalten. Ein national einheitliches System soll Marktteilnehmer verpflichten und Betroffenen einen einfachen Zugang zu Schutzmechanismen bieten.
Regulierungsprobleme und Schwerpunkt auf Aufklärung
Die Glücksspielbranche in Rumänien sieht sich mit mehreren Herausforderungen in Bezug auf gesetzliche Rahmenbedingungen konfrontiert. Es fehlt an Klarheit in der Gesetzgebung, was sowohl Unternehmen als auch die Aufsichtsbehörde ONJN in ihrer Arbeit einschränkt. Diese Unsicherheit erschwert nachhaltige Entwicklungen und den Schutz der Verbraucher.
Ein weiteres zentrales Thema betrifft die Aufklärung rund um Glücksspiel. Die Bevölkerung, insbesondere junge Menschen, verfügt oft über zu wenig Wissen darüber, wie Glücksspiel wirklich funktioniert. Beispiele aus anderen europäischen Ländern, wie etwa Dänemark, zeigen, dass eine systematische Bildungsarbeit in Schulen zu einem besseren Verständnis beitragen kann. Dort wird verdeutlicht, dass Glücksspiel als Form der Unterhaltung zu verstehen ist und kein verlässlicher Weg zum persönlichen Reichtum darstellt.
Zentrale Herausforderungen im Überblick:
Problemfeld | Auswirkungen |
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Unklare Gesetzgebung | Hemmt Innovationen; erschwert Kontrolle |
Geringe Aufklärung | Steigert Risiko für Fehleinschätzungen |
Fehlende Standards | Unterschiedliche Regeln in Europa |
Fachleute und Behörden sehen daher Handlungsbedarf, um regulatorische Lücken zu schließen und europaweit einheitliche Standards zu etablieren. Ein offener Dialog zwischen Branche und Regulierern gilt als wichtiger Schritt, um Blockaden zu lösen und pragmatische Lösungen zu entwickeln.
Durch internationale Zusammenarbeit, wie sie auf dem Forum in Bukarest begann, rückt eine koordinierte europäische Strategie in den Fokus. Das Ziel bleibt, sowohl Schutz als auch Transparenz im Glücksspielmarkt zu stärken.