Die Zahl der Spielhallen in Mecklenburg-Vorpommern hat in den letzten Jahren spürbar abgenommen. Ende 2024 waren landesweit nur noch 135 Spielhallen registriert. Dies entspricht einem Rückgang von etwa einem Drittel gegenüber den 210 Betrieben, die Ende 2021 gezählt wurden.
Die Daten basieren auf Informationen der Ordnungseinrichtungen vor Ort und unterliegen geringen Schwankungen. Der Trend zeigt jedoch klar nach unten. Hauptgrund für diesen Rückgang ist die konsequente Anwendung von Mindestabstandsregeln. Diese Regelungen fordern einen Abstand von mindestens 500 Metern zwischen Spielstätten sowie zu Schulen oder anderen Bildungseinrichtungen.
Vor allem in städtischen Regionen machen sich die Auswirkungen besonders bemerkbar:
Stadt | 2021 | 2024 |
---|---|---|
Rostock | 24 | 3 |
Schwerin | 18 | 4 |
Der starke Rückgang der Spielhallen lässt sich somit insbesondere auf die gesetzlichen Vorgaben zurückführen, die die Verbreitung in Ballungsräumen begrenzen. Gleichzeitig wird im Bereich des unerlaubten Online-Glücksspiels eine Zunahme festgestellt. Die Zahl der legal betriebenen Spielstätten vor Ort bleibt unter Druck, während digitale Angebote zulegen.
Illegales Online-Spiel wächst
Das Aufkommen illegaler Online-Glücksspiele zeigt einen deutlichen Anstieg in den vergangenen Jahren. Laut den aktuellen Zahlen wurden in Mecklenburg-Vorpommern in den Jahren 2023 und 2024 insgesamt 166 Verdachtsfälle im Bereich des Online- und Offline-Glücksspiels festgestellt. Im Vergleich dazu lag die Zahl der registrierten Delikte in den beiden Jahren zuvor bei lediglich acht Fällen.
Die behördliche Kontrolle fokussiert sich verstärkt auf nicht lizenzierte digitale Angebote. Kritiker weisen darauf hin, dass striktere Regulierungen und die Schließung legaler Spielstätten zu einer Verlagerung des Glücksspiels in den nicht regulierten Bereich führen könnten. Besonders problematisch wird eingeschätzt, dass Hinterzimmer-Casinos etabliert werden, die von offiziellen Stellen schwer zu überwachen sind.
Übersicht: Verdachtsfälle Glücksspiel (Mecklenburg-Vorpommern)
Jahre | Verdachtsfälle |
---|---|
2021-2022 | 8 |
2023-2024 | 166 |
Ein weiteres Risiko besteht darin, dass illegale Angebote keinerlei Spielerschutz bieten. Besonders an automatisierten Spielformen verlieren Nutzer in kurzer Zeit größere Geldsummen und geraten dadurch schneller in finanzielle Schwierigkeiten. Experten erwarten, dass die zukünftigen Kriminalstatistiken zeigen werden, ob sich dieser besorgniserregende Trend weiter fortsetzt.